Deutsche Unternehmen verarbeiten täglich immense Mengen an Daten. Ob in der Fertigung, der Logistik oder in der Produktentwicklung – überall fließen Informationen, die für die reibungslose Durchführung von Geschäftsprozessen essentiell sind. Diese Daten sind jedoch auch ständige potenzielle Angriffspunkte für böswillige Akteure. Hackerangriffe, Software Vulnerabilities, Datenpannen oder sogar einfache menschliche Fehler bei Software-Updates können fatale Folgen haben. Besonders in Industrien, die stark auf Maschinen und automatisierte Prozesse setzen, wie etwa der Maschinenbau, wird das Thema Cybersicherheit immer relevanter.
Ein weiteres Risiko entsteht durch die steigende Vernetzung von Maschinen, die immer auch neue, potenzielle Sicherheitslücken schafft. Die gute Nachricht: Achten Unternehmen von Anfang an darauf, diese zu schließen, überwiegen die Vorteile deutlich. So kann eine maschinenübergreifende Integration von Daten die Prozessautomatisierung auf ein ganz neues Level bringen. Anbieter wie Cumulocity können dabei helfen, nicht nur die Konnektivität, sondern auch die Cybersicherheit im Blick zu haben.
Auswirkungen des EU Cyber Security Act
Eine besondere Herausforderung für die Industrie wird der ab 2025 in Kraft tretende EU Cyber Security Act darstellen. Dieses Gesetz zielt darauf ab, die Cybersicherheit in der EU durch strenge Vorschriften für Hersteller und Betreiber vernetzter Geräte zu erhöhen. Zum ersten Mal können damit Hersteller direkt für die Cyber-Sicherheit ihrer Geräte verantwortlich gemacht werden. Verpflichtungen, die ab 2025 auch auf deutsche Unternehmen zukommen, sind unter anderem die Erstellung eines Sicherheitskonzepts, Durchführung von Risikoeinschätzungen oder das Labeling zur Kennzeichnung und Identifizierung von Produkten.
Für den Maschinenbau bedeutet dies, dass Hersteller und Betreiber sich auf neue regulatorische Anforderungen einstellen müssen. Insbesondere müssen sie sicherstellen, dass sie jederzeit in der Lage sind, den aktuellen Stand der Firmware- und Softwareversionen zu überwachen. Ohne eine automatisierte, cloud-basierte Device Management-Lösung ist dies in der Praxis kaum umsetzbar. Solche Lösungen ermöglichen es, die Softwarestände von Maschinen in Echtzeit zu überwachen, Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen und Updates rechtzeitig einzuspielen. Firmware- und Software-Updates ermöglichen das Schließen von Sicherheitslücken automatisiert und können auf eine spezifische Gruppe an Geräten gleichzeitig übertragen werden, während der Prozess durch den jeweiligen Anbieter komplett überwacht und protokolliert wird. Diese Systeme bieten so nicht nur Transparenz, sondern auch die notwendige Agilität, um im Falle eines Sicherheitsvorfalls schnell zu reagieren.
Wir brauchen automatisierte Lösungen
Ein weiterer Aspekt, den der EU Cyber Security Act mit sich bringt, ist die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Zulieferern und Betreibern von Maschinen. Sicherheitslücken betreffen oft nicht nur ein einzelnes Gerät, sondern bestimmte Segmente der Geräteflotte. Deshalb wird es für Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau unerlässlich, klare Kommunikations- und Meldewege für Sicherheitsvorfälle zu etablieren.
Die Einhaltung des EU Cyber Security Act wird daher ohne moderne Technologien eine kaum zu bewältigende Herausforderung darstellen. Insbesondere cloud-basierte Device Management-Lösungen in Kombination mit Edge Computing bieten hier eine sinnvolle Lösung. Diese Systeme ermöglichen es, den Überblick über alle Geräte in einem Unternehmen zu behalten, unabhängig davon, ob es sich zum Beispiel um Maschinen in der Produktion, Geräte in der Medizintechnik oder der Energie- und Versorgungswirtschaft handelt. Durch die zentrale Verwaltung von Firmware- und Softwareversionen können Sicherheitslücken frühzeitig identifiziert und geschlossen werden, bevor sie zu einem größeren Problem werden. Die Speicherung sensibler Daten an dezentralen Speicherpunkten (Edge Computing) erschwert Hackern den Zugriff.
Bild- und Textquelle: Cumulocity